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Gegenwärtiges
Vergangene Träume

Enten die ich fahre und sicher nie wieder hergeben werde...
 

Es ist wohl wieder am besten an dieser Stelle eine kleine Geschichte zu erzählen, die, wie durch einen Zufall, von meiner blau-weißen Ente handelt. Es war nämlich ihre Jungfernfahrt und ist mitlerweile 3 Jahre her, "but she is still as beautiful as on the first day..."
 

Leben wie Gott in Frankreich oder
eine kleine Geschichte über eine noch kleinere Reise . . . . . .
 
Es war ungefähr Ostern, Quaxi beschloß, sich für die nächsten zwei Wochen im Gurkenglas zu vergraben, die Motoren waren frisch gewechselt, da passierte es das drei Enten auszogen, um, vom Ruf ihrer Heimat übermannt, nach ihren Wurzeln zu suchen.
Kurz entschlossen griff man also nach den Karten, welche, einen zermürbenden Winter lang unter dem Beifahrersitz zu verstauben drohten, hauchte dem heimatlichen Schloßberg ein letztes `Adieu` entgegen, und drehte seine Ente mitwinds der Sonne entgegen.Tags darauf, nach altbekannten deutschen Autobahnquälereien fand man sich zufrieden und um 1000 km gescheiter nebst einer Flasche Rotwein und einem Stück Camembert in Straßburg wieder.
Von den bewundernden Blicken französischer Citroenfahrer ermuntert, erforschte man die unendlichen

Weiten elsässischer Weinhänge.
Französischer Glühwein half, Erinnerungen an ein paar Quadratzentimeter blauen Himmels`aufzuwärmen`, doch die atlantischen Westwinde bliesen uns auch den letzten Gedanken an einige, wenige Sonnenstrahlen aus dem Kopf.
Im monotonen Zweikampf mit den Elementen, bestärkt durch die wohlige Wärme vereinsamter Duschen ( ein tolles Gefühl einen Campingplatz für sich allein zu haben) fuhren wir `der Sonne entgegen` ; oder besser dorthin, wo wir sie vermuteten. Auf die kindliche Freude beim Gedanken an die Enten im Moulhouser Automobilmuseum am Hinweg folgte eine völlige Durchnässung infolge wolkenbruchartiger Regenfälle auf dem Rückweg. Ein Dankeschön an Herrn Kronenburg der half, die schlimmsten Erinnerung in Gleichgültigkeit zu verwandeln.
Das Überfahren einiger roter Ampeln (ein Verdienst meinerseits) sowie das Parken an besonders vrkehrsbehindernden Stellen (der Verdienst aller) rundete das Bild unserer verträumt-melancholischen Chaotennatur ab.
 
Das Erklimmen meterhoher Schrottberge und das Kaufen besonders französischer Schuhe ließ unsere Gesichter, gleich frisch polierten Chromscheinwerfern, wieder erstrahlen. Bei herrlichem Wetter, mit Tonnen von Wein und Käse im Laderaum , traten wir unsere Heimreise an. Österreich war dort geblieben, wo wir es zuletzt gesehen hatte, und so begrüßten wir, um eine weitere Frankreichanekdote älter den Grazer Schloßberg mit einem nassen, aber zufriedenem `Bon jours`.

Was ich noch zu sagen hätte dauert keine Zigarette, ist aber trotzdem interessant (Reinhard Mey möge mir vergeben).......
 

Die grüne Ente ist Bj. 63 und der Spruch auf dem Rückfenster hat insofern seine Richtigkeit, daß ich gerade am restaurieren bin. Ob sie die Pickerl behält (das älteste ist vom 3. Hollarei 1977 in Mariazell) weiß ich noch nicht, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren oder bestechen oder was auch immer.

Die Acadiane (im übrigen das schönste Auto von allen, und das meine ich nicht nur für die in meinem Besitz befindlichen....) gehörte einst einem Bäcker, der gegen besseres Wissen diese gegen ein harteres Hindernis knallte, dann schlief sie ein paar Jahre, wechselte 2 Mal den Abstellplatz in einer Garage, danach rückte sie schon in greifbare Nähe meiner weit ausgestreckten Arme. Ich restaurierte sie und legte sie vertrauensvoll in die Hände einer besseren Hälfte. Etliches später galt es dann noch, dieses begierliche Objekt gegen eine gelb-weiße Ente umzutauschen (Wer die Liebe kennt, weiß warum...) und so die Acadiane in meinen Besitz überzuführen.

Stefan

© Hannes, July 22nd, 98

URL: http://org.oecc.at/tripod/Zedi/
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